Was ist die DNS Domain Name Server oder Mailserver

DNS (DOMAIN NAME SYSTEM) einfach erklärt

Das Domain Name System (DNS) ist das Telefonbuch des Internets, das menschenlesbare Domainnamen wie „bundesregierung.de“ in computerfreundliche IP-Adressen (z. B. 88.99.176.219) umwandelt beziehungsweise „auflöst“. Diese Funktion ist zentral, damit Webseiten und Online-Shops im Internet gefunden und (schnell) aufgerufen werden können.

Inhalt

  • Wie funktioniert das DNS?
  • Wie sieht ein DNS-Lookup aus?
  • Arten von DNS-Services
  • Ladezeiten und Suchmaschinenoptimierung (SEO)
  • Herausforderungen und Probleme des DNS

Wie funktioniert das DNS?

Webseiten werden im Internet über die Nummern der Server lokalisiert, auf denen sie gehostet werden. Diese Nummern werden IP-Adressen genannt. Da sich Menschen jedoch Zahlen nicht gut merken können (z. B. IPv4-Adressen wie 192.168.1.1 oder die noch komplexeren neuen Ipv6-Adressen wie 2003:0db8:85a3:08d3:1319:8a2e:0370:7344), wurde im Internet ein Dienst namens Domain Name System (DNS) geschaffen. DNS-Server wandeln Domainnamen wie seokratie.de in IP-Adressen um und umgekehrt.

Das System funktioniert über eine Hierarchie von DNS-Servern, die Anfragen zur Namensauflösung bearbeiten. Wenn Du also einen Webbrowser wie Chrome, Firefox oder Edge öffnest und eine Website aufrufen möchtest, musst Du Dir keine langen Zahlenkolonnen merken. Tippst Du den gewünschten Domainnamen wie bundesregierung.de in die Browserzeile ein, sendet der Browser eine Anfrage an den lokalen DNS-Server, auch Resolver genannt.

Funktionsweise eines DNS-Servers

Funktionsweise des Domain Name Systems (Schema)

Hat er die angeforderten Informationen bereits in seinem Cache gespeichert, gibt er sie sofort an den Benutzer weiter. Ist dies nicht der Fall, beginnt der Resolver mit der DNS-Auflösung. Dabei kontaktiert er schrittweise in der Hierarchie übergeordnete DNS-Server, bis er die richtige Antwort, nämlich die IP-Adresse, gefunden hat und diese an den User übermittelt. Wenn keine IP-Adresse auffindbar ist, wird eine Fehlermeldung ausgegeben. Im Webbrowser erscheint dann eine Meldung, dass die Webseite nicht gefunden werden konnte.

Es gibt ein verzweigtes Netz von DNS-Servern, die für verschiedene Zonen zuständig sind. Jeder DNS-Server hat eine lange Liste aller Rechner in seiner Zone – links steht die IP-Adresse, rechts der zugehörige Domainname. Deutsche Domainnamen mit der Endung .de werden vom Deutschen Network Information Center (DENIC) vergeben, nicht-deutsche Domainnamen von der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN).

Hinweis: Wenn die DNS-Server ausfallen, können die Domainnamen nicht in IP-Adressen umgewandelt werden und die Website ist nicht erreichbar.

Wie sieht ein DNS-Lookup aus?

Ein DNS-Lookup dient dazu, einen Eintrag auf einem DNS-Server abzufragen und so die IP-Adresse zu einem Domainnamen zu finden. Die Suche erfolgt in sieben Schritten:

  1. Angenommen, Du möchtest beispiel.net in Deinem Browser aufrufen. Du tippst also www.beispiel.net in die Adresszeile ein.
  2. Zuerst prüft Dein Computer, ob er die IP-Adresse von beispiel.net bereits kennt und in seinem lokalen DNS-Cache gespeichert hat. Wenn das der Fall ist, ist der Vorgang bereits abgeschlossen.
  3. Wenn die IP-Adresse nicht im lokalen Cache gespeichert ist, fragt Dein Computer sie bei einem rekursiven DNS-Server Dieser Server wird normalerweise von einem Internetanbieter zur Verfügung gestellt.
  4. Der rekursive DNS-Server sucht in seinem eigenen Cache. Findet er die IP-Adresse dort, sendet er sie direkt an Deinen Computer zurück.
  5. Wird die IP-Adresse auch dort nicht gefunden, kontaktiert der rekursive DNS-Server die TLD-Nameserver, in diesem Fall für .net-Adressen.
  6. Diese TLD-Nameserver kennen zwar nicht direkt die IP-Adresse, aber sie wissen, welcher autoritative Nameserver für beispiel.net zuständig ist. Der autoritative Nameserver hat die genaue IP-Adresse und gibt sie an den rekursiven DNS-Server weiter.
  7. Der rekursive DNS-Server speichert diese IP-Adresse kurz in seinem Cache und gibt sie an Deinen Computer weiter. Jetzt kann sich Dein Computer mit beispiel.net verbinden und die Webseite anzeigen. Die IP-Adresse wird auch in Deinem lokalen DNS-Cache mit einem Time-to-Live-Wert gespeichert, was bedeutet, dass sie dort für eine bestimmte Zeit verbleibt, bevor der ganze Prozess bei einer erneuten Anfrage wiederholt wird.

Die Dauer einer DNS-Abfrage hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu gehören die Verwendung von Caching, die Effizienz des DNS-Resolvers und die Leistung der am DNS-Abfrageprozess beteiligten Hardwarekomponenten.

Arten von DNS-Services

Bei der Auflösung von Domainnamen in IP-Adressen arbeiten verschiedene Arten von DNS-Servern im Hintergrund harmonisch zusammen, um dem Benutzer die richtige Website zu liefern. Jeder DNS-Dienst hat dabei eine bestimmte Aufgabe.

  • Root-Nameserver: Sie sind die oberste Ebene im Domain Name System. Ihre Aufgabe ist es, die Anfragen zu den verschiedenen Top-Level-Domains (wie .com, .de) an die richtigen TLD-Nameserver zu verweisen.
  • TLD-Nameserver (Top-Level-Domain Nameserver): Diese Server verwalten die Informationen für bestimmte Endungen von Internetadressen, also die Top-Level-Domains. Sie zeigen auf die autoritativen Nameserver, die die genauen Daten für einzelne Domains haben.
  • Autoritative Nameserver: Sie haben genaue Informationen zu einer spezifischen Domain. Wenn eine Anfrage für eine bestimmte Webseite kommt, geben sie die exakte IP-Adresse dieser Webseite an.
  • Rekursive Nameserver: Diese Server agieren als Mittler zwischen dem Nutzer und den anderen DNS-Servern. Wenn ein Nutzer eine Webseite besuchen möchte, fragt der rekursive Nameserver andere DNS-Server, um die IP-Adresse der angeforderten Webseite zu finden, und gibt diese Information dann an den Nutzer weiter.

Darüber hinaus existieren verschiedene Typen von DNS-Einträgen für bestimmte Zwecke.

  • A-Record: Der A-Record verknüpft eine IP-Adresse mit einem Domainnamen und enthält Informationen über die Haltbarkeit der Information (TTL), die Netzwerkklasse und den Record-Typ (in diesem Fall A).
  • NS-Record: Der NS-Record identifiziert einen Nameserver, der die Auflösung von Anfragen für einen bestimmten Hostnamen übernimmt.
  • MX-Record: Aufgabe eines MX-Records ist es, den Domainnamen des für eine Domain zuständigen Mail-Servers anzugeben.

Ladezeiten und Suchmaschinenoptimierung (SEO)

Das Domain Name System spielt eine entscheidende Rolle bei der Ladezeit einer Website. Eine schnelle DNS-Auflösung kann diese verbessern, was ein wichtiger Faktor für das Ranking in Suchmaschinen und eine bessere Nutzererfahrung ist.

Um die Ladezeit eines Internetauftritts durch DNS-Optimierung zu verbessern, kannst Du folgende Maßnahmen ergreifen:

  1. Verwendung eines schnellen DNS-Anbieters: Ein leistungsfähiger DNS-Anbieter (z. B. Cloudflare, DNS Made Easy etc.) kann die DNS-Lookup-Zeit reduzieren, was zu einer schnelleren Ladezeit der Website führt.
  2. DNS-Prefetching: Diese Technik ermöglicht es dem Browser, DNS-Abfragen für externe Links auf einer Webseite im Voraus durchzuführen, was die Ladezeit für nachfolgende Seitenbesuche verkürzt.
  3. DNS-Caching: Durch die Speicherung von DNS-Abfrageergebnissen im Cache können wiederholte Anfragen schneller bearbeitet werden, da der DNS-Lookup-Prozess übersprungen wird. Die Zeit, für die die Informationen im Cache verfügbar sind, kann eingestellt werden (TTL = Time to Live).
  4. Reduzierung der DNS-TTL: Eine niedrigere TTL sorgt dafür, dass die DNS-Informationen häufiger aktualisiert werden, was die Genauigkeit und Geschwindigkeit der DNS-Auflösung verbessert.
  5. Nutzung eines Content Delivery Networks (CDN): CDNs können die DNS-Lookup-Zeiten verkürzen, indem sie Anfragen an den nächstgelegenen Server weiterleiten und so die Antwortzeiten verkürzen.

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Herausforderungen und Probleme des DNS

Obwohl das DNS-System viele Vorteile bietet, hat es aufgrund seines Alters mit einigen grundlegenden Problemen zu kämpfen. Es ist besonders anfällig für verschiedene Arten von Cyberangriffen, wie zum Beispiel

  • DDoS-Angriffe (Server wird mit einer Flut von Anfragen überlastet),
  • DNS-Hijacking (falsche Auflösung von DNS-Anfragen und Umleitung auf betrügerische Websites) und
  • DNS-Spoofing (Manipulation der IP-Adresse einer Domain),

die die Verfügbarkeit und Sicherheit des Internets erheblich beeinträchtigen können. Darüber hinaus führen Änderungen an der DNS-Konfiguration häufig zu Verzögerungen bei der Aktualisierung im gesamten Netzwerk, was zu vorübergehenden Inkonsistenzen und Zugangsproblemen führen kann.

Ein weiteres großes Problem ist die fehlende Verschlüsselung im herkömmlichen DNS, die die Privatsphäre und den Datenschutz der Nutzer gefährdet, da alle Anfragen und Antworten von Dritten eingesehen werden können. Diese Schwachstellen machen deutlich, dass das DNS-System ständiger Verbesserungen und Sicherheitsupdates bedarf, um effizient und sicher zu bleiben.

DNS – Domain Name System

Das Domain Name System, kurz DNS, ist ein System zur Auflösung von Computernamen in IP-Adressen und umgekehrt. Man bezeichnet das als Namensauflösung.

Möchte man zum Beispiel die Webseite www.elektronik-kompendium.de besuchen, dann fragt der Browser einen DNS-Server, der in der IP-Konfiguration hinterlegt ist. Das ist in der Regel der Router des Internet-Zugangs. Kann dieser DNS-Server die DNS-Anfrage nicht beantworten, dann wird eine Kette weiterer DNS-Server befragt, bis auf die DNS-Anfrage eine IP-Adresse an den Browser zurück geliefert werden kann.
Die IP-Adresse wird benötigt, weil nur mit dieser Adresse eine Verbindung zu einem Host in einem anderen Netzwerk aufgebaut werden kann (Routing). Ohne die IP-Adresse ist keine Verbindung möglich. Aus Sicht eines Hosts wäre das Internet kaputt.
Der Nutzer müsste dann die IP-Adresse wissen, um die Namensauflösung zu umgehen.

DNS kennt keine zentrale Datenbank. Die Informationen sind auf vielen tausend Nameservern (DNS-Server) verteilt. Und das DNS enthält nicht nur IP-Adressen, sondern noch mehr Informationen, die zentral verfügbar gemacht werden müssen, aber dezentral verwaltet und verteilt werden sollen. Deshalb wird DNS auch als das “Telefonbuch des Internets” bezeichnet. Ähnlich wie man in einem Telefonverzeichnis nach einem Namen sucht und Telefonnummer erhält, ermittelt man mit DNS mit einem Computer- oder Domainnamen die dazugehörige Dienst- oder Verbindungsinformationen.

Ohne DNS ist die Kommunikation im Netzwerk und im Internet praktisch nicht möglich. Deshalb existieren viele tausend DNS-Server auf der ganzen Welt, die zusätzlich hierarchisch angeordnet sind und sich gegenseitig über Änderungen informieren.
Viele Internet-Anwendungen stützen sich auf das DNS, um Verbindungsinformationen zu erhalten. Deshalb können Ausfälle von DNS-Servern fatal sein.

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Wie funktionierte die Namensauflösung vor DNS?

DNS gab es nicht von Anfang an, sondern wurde erst später entwickelt. Davor wurde die Verwaltung der Namen und Adressen von der ICANN zentral organisiert und die Daten in der Datei „hosts“ per E-Mail an die Netzwerk-Administratoren verteilt, die diese Datei in ihre Netzwerke einpflegten. Mit zunehmender Anzahl der Hosts im ARPANET wuchs der Bedarf für ein verteiltes und hierarchisches System zur Auflösung von Computernamen in IP-Adressen und umgekehrt.

Probleme von DNS

DNS-Anfragen und -Antworten sind reine Textinformationen, die sich im Verlauf der Kommunikation abhören, verändern und auch unterbinden lassen.

  1. Jeder auf dem Weg zwischen einem Client und dem DNS-Server kann die DNS-Anfragen und -Antworten sehen.
  2. Derjenige kann auch DNS-Antworten austauschen und somit falsche Antworten auf die DNS-Anfragen anderer schicken.

Privatsphäre (Privacy) und Sicherheit (Security) sind bei DNS ein großes, nur teilweise gelöstes Problem.

Domain oder Domain-Name

Ein Domain-Name, kurz Domain, dient dazu, um Computer, die mit kaum merkbaren IP-Adressen adressiert sind, richtige Namen zu geben und gleichzeitig in eine hierarchische Struktur zu unterteilen. Domain-Namen sind auch häufig Teil eines Uniform Resource Locator (URL). Der URL (nicht die) ist eine “einheitliche Angabeform für Ressourcen” in Netzwerken. Ein URL beginnt mit einem vorangestellten Kürzel, das den verwendeten Dienst kennzeichnet (z. B. http:// oder ftp://). Es handelt sich dabei um eine optionale Angabe, die auch nur für Anwendungsprogramme wichtig ist und kein Teil des Domain-Namens ist.

Die für Domain-Namen verwendete Struktur besteht aus drei oder mehr Teilen. Die einzelnen Teile bzw. Ebenen werden durch Punkte voneinander getrennt.
Zu beachten ist, dass ein Domain-Name ganz rechts mit einem abschließenden Punkt beginnt. Dieser Punkt ist die Wurzel bzw. Root. In der Regel lässt man den Punkt einfach weg, weil er nur symbolischen Charakter hat.

Computername (Host oder Dienst)Second-Level-Domain (SLD)Top-Level-Domain (TLD)
www.
ftp.
elektronik-kompendium.
elektronik-kompendium.
de
de

Manchmal befindet sich zwischen der Second-Level-Domain (SLD) und dem Computernamen eine Sub-Level-Domain (Subdomain).

Computername (Host oder Dienst)Sub-Level-Domain (Subdomain)Second-Level-Domain (SLD)Top-Level-Domain (TLD)
www.dse-faq.elektronik-kompendium.de

Ein Domain-Name wird immer von hinten nach vorne gelesen. Dort beginnt die Adresse mit der Top-Level-Domain (TLD). Man unterscheidet zwischen zwei Typen von Top-Level-Domains. Geografische Top-Level-Domains, die Ländercodes die nach ISO 3166-1 definiert und als Country-Code Top-Level-Domains (ccTLD) bezeichnet werden. Dann gibt es noch die organisatorischen oder generischen Top-Level-Domains (Generic Top-Level-Domain, gTLD).

Die Second-Level-Domain kann von einer Person oder Organisation beantragt und eingesetzt werden. Die Second-Level-Domain bildet unter der Top-Level-Domain einen Domain-Namensraum, der es der Organisation ermöglicht einen Server mit dem Namen “www” zu betreiben, der im Internet dann zum Beispiel unter “www.elektronik-kompendium.de” zu erreichen ist.
Für weitere Unterteilungen existiert noch eine Third-Level-Domain, die auch als Sub-Level-Domain oder Subdomain bezeichnet wird. Ganz am Ende der Kette (am Anfang des Domain-Namens) wird dann der optionale Hostname des Computers eingesetzt.

Eine so zusammengesetzte Adresse (zum Beispiel www.elektronik-kompendium.de) ist ein sogenannter Fully Qualified Domain Name (FQDN).

Organisatorische Top-Level-Domains (Auszug)

Domain (gTLD)Organisationsform
.aeroLufttransportindustrie
.arpaAlte Arpanet Domäne
.bizBusiness, für große und kleinere Unternehmen
.comKommerzielle Domain
.coopKooperationen, Genossenschaften
.eduSchulen, Universitäten, Bildungseinrichtungen
.govRegierungsstellen der Vereinigten Staaten von Amerika
.infoInformationsdienste
.intInternational tätige Institutionen
.milMilitär der Vereinigten Staaten von Amerika
.museumMuseen
.namePrivatpersonen
.netNetzspezifische Dienste und Angebote
.orgNichtkommerzielle Unternehmungen und Projekte
.proProfessionals, spezielle Berufsgruppen

Geografische Top-Level-Domains (Auszug)

Domain (ccTLD)Land
.atÖsterreich
.auAustralien
.ccKokos-Inseln
.chSchweiz
.deDeutschland
.frFrankreich
.gbGroßbritannien
.ieIrland
.itItalien
.liLichtenstein
.nlNiederlande
.noNorwegen
.ruRussland
.toTonga
.ukVereinigtes Königreich

Nach der Top-Level-Domain (TLD) folgt die Second-Level-Domain (SLD), die einen beliebigen, aber unter der Top-Level-Domain einzigartigen Namen haben kann. Das jeweilige, für die Top-Level-Domain verantwortliche NIC verwaltet die Second-Level-Domains. Für .de (Deutschland) ist das die DENIC.
In einigen Ländern, wie beispielsweise Großbritannien, gibt es zur besseren Unterscheidung festgelegte Second-Level-Domains (zum Beispiel .co.uk., .ac.uk. oder .gov.uk.). Unterhalb der Second-Level-Domain können weitere Sub-Level-Domains (Subdomains) vorhanden sein, für die der Inhaber der Second-Level-Domain verantwortlich ist.

Aufgabenteilung im DNS

Eine Aufgabe im Domain Name System ist die Namensauflösung. Eine weitere Aufgabe ist die Verwaltung der DNS-Zonen. An der Spitze stehen die sogenannten Root-Server, die Informationen zu den Top-Level-Domains (TLD) speichern.
Auf den Ebenen darunter tummeln sich weitere Nameserver, die für Domains oder Subdomains zuständig und autoritativ auskunftsberechtigt sind.
Und dann gibt es DNS-Server, die sich nur mit der Namensauflösung beschäftigen und Anfragen weiterleiten und die Antworten erfolgreicher Anfragen zwischenspeichern.
Oder um es anders auszudrücken, ein DNS-Server ist nicht gleich DNS-Server. Jeder hat im DNS eine andere Aufgabe und Zuständigkeit.

DNS-Zonen

DNS-Zonen

Eine DNS-Zone ist ein Verantwortungsbereich oder eine Verwaltungseinheit, die in der Regel an einen Teil eines Domain-Namens gebunden ist. Ein autoritativer DNS-Server ist für eine oder mehrere dieser DNS-Zonen verantwortlich. Das heißt, er ist derjenige, von dem eine DNS-Anfrage eindeutig und korrekt zu seiner Zone beantwortet werden kann.
Die Daten einer Zone liegen in einer lokalen Zonendatei, die vom zuständigen Administrator gepflegt werden muss.

Einträge in einer DNS-Zone bzw. Zonendatei

Die Einträge in einer DNS-Zone werden als Resource Records bezeichnet. Jeder Resource Record bezieht sich auf einen anderen Record-Type, der eine bestimmte Information enthält. Zum Beispiel eine IP-Adresse oder die Mailserver-Adresse eines Domain-Namens bzw. der Zone.

  • Record-Type / Eintrag
  • A / IPv4-Adresse
  • AAAA / IPv6-Adresse
  • CNAME / Verweis, Weiterleitung oder Alias
  • MX / zuständiger Mailserver für die Zone (Mail Exchange)
  • NS / zuständiger Nameserver für die Zone
  • SRV / Server für einen Dienst im Windows-AD
  • TXT / liefert einen Text zurück
  • SOA / Ansprechpartner und Parameter zur abgefragten Zone (SOA: engl. für Start of Authority)

DNS-Server / Nameserver

Die Bezeichnungen DNS-Server und Nameserver benennen das gleiche. Während der Nameserver eine allgemeine Bezeichnung für einen Server ist, der für die Namensauflösung zuständig ist, bezeichnet der DNS-Server einen Nameserver im Domain Name System.

Den einen DNS-Server gibt es nicht. Man unterscheidet zwischen verschiedenen Arten von DNS-Servern, die unterschiedliche Verantwortungsbereiche, Aufgaben und Funktionen haben.

  • DNS-Root-Server
  • Autoritativer Nameserver (für eine DNS-Zone)
  • Nicht-autoritativer Nameserver (Proxy-Server)
    • Cache
    • Forwarder
    • Resolver

DNS-Root-Server

DNS-Root-Server, Root-Name-Server oder auch nur Root-Server sind autoritative Nameserver für die Root-Zone. Sie beantworten Anfragen zur Root-Zone (“.”) oder geben eine Liste mit autoritativen Namenservern für eine bestimmte Top-Level-Domain (TLD) zurück (“.de”, “.com”, “.org”, etc.).
Um Manipulationen der Root-Zone zu verhindern gibt es weltweit über hundert Root-Name-Server, die dem DNS Root Server System Advisory Committee der ICANN unterstehen.

Autoritativer Nameserver

Ein autoritativer Nameserver ist für eine (oder mehrere) Zonen zuständig und beantwortet auch nur Anfragen für diese Zonen. Autoritativ bedeutet, dass die Informationen dieses Nameservers als verbindlich gelten.

Nicht-autoritativer Nameserver

Ein nicht-autoritativer Nameserver ist nicht selbst für eine DNS-Zone verantwortlich und muss deshalb die Informationen zu einer Zone aus zweiter oder dritter Hand mit einer rekursiven oder iterativen DNS-Abfrage ermitteln. Dieser Nameserver und seine DNS-Auskunft ist deshalb nicht-autoritativ.

Proxy-Server

In der Praxis unterscheidet man grob zwischen autoritativen und rekursiven DNS-Servern. Ein rekursiver DNS-Server ist dabei nur ein Proxy-Server. Er holt die angefragten Informationen ab und stellt das Ergebnis den Hosts zur Verfügung. Er hält die Informationen eine Zeit lang vor, damit bei einer erneuten Anfrage diese nicht noch einmal ins Netz geschickt werden muss. Von einem rekursiven DNS-Server erhält man immer “non-authoritative”, also nicht autorisierte Antworten. Das bedeutet, dass der Inhalt der Antwort nicht richtig sein muss. Weil er im Prinzip nur das nachplappert, was er von woanders ermittelt hat.

Weitere Eigenschaften von Nameservern sind Caching (speichern) und Forwarding (weiterleiten).

Caching-Server

Ein Caching-Server erhält Informationen von einem anderen Nameserver und speichert die Auskünfte eine Zeit lang zwischen. Dieser Server muss die Information erst dann wieder einholen, wenn sie nicht mehr zur Verfügung steht. Die Lebensdauer (Time-To-Live, TTL) bestimmt der autoritative Nameserver.

Forwarding-Server

Ein Forwarding-Server leitet alle DNS-Anfragen ausnahmslos an einen anderen Nameserver weiter.

Resolver

Die meisten DNS-Server sind keine autoritativen DNS-Server, sondern nur DNS-Resolver mit Caching- und/oder Forwarding-Funktion. Typischerweise sind DNS-Resolver in einem lokalen Netzwerk für die Namensauflösung der Clients zuständig. Ein als Resolver agierender DNS-Server befinden sich lokal auf einem Computer oder auch als Server-Funktion in einem Router im lokalen Netzwerk. Der in der IP-Konfiguration eingetragene DNS-Server ist demnach ein solcher DNS-Resolver. Wobei der lokale DNS-Client auch als Resolver bezeichnet wird.

Resolver (DNS-Client)

Ein Resolver (“to resolve”, “auflösen”) ist ein Programm, das Informationen aus dem Domain Name System besorgt. Das Programm ist eine Art Vermittlungsstelle zwischen einer Anwendungen und dem DNS.
Der Resolver ist direkt in TCP/IP integriert und steht dort als Software-Bibliothek für die Namensauflösung zur Verfügung. Der Resolver wird mit den Funktionen “gethostbyname” und “gethostbyaddr” angesprochen. Er liefert die IP-Adresse eines Domain-Namens bzw. dem Haupt-Domain-Namen einer IP-Adresse zurück.
Damit der Resolver arbeiten kann benötigt er die IP-Adresse von einem, besser von zwei DNS-Servern, die in der IP-Konfiguration eingetragen sein müssen. In der Regel erhält ein IP-Host die IP-Adresse des oder der DNS-Server per DHCP oder die IP-Adresse muss manuell eingetragen werden.

Primärer und Sekundärer DNS-Server / Primary und Secondary Nameserver

Damit ein DNS-Server die ganze Last der DNS-Anfrage nicht alleine tragen muss, gibt es sogenannte Primary und Secondary Nameserver. Sie sind voneinander unabhängig und redundant ausgelegt, so dass mindestens immer ein Server verfügbar ist. Der Secondary Nameserver gleicht in regelmäßigen Abständen seine Daten mit dem Primary Nameserver ab und dient so als Backup-Server. Ein zweiter Nameserver ist sinnvoll, weil ein Ausfall des primären Nameservers dazu führt, dass Internet-Verbindungen ohne Namensauflösung nicht mehr möglich sind. Um dann trotzdem Verbindungen aufbauen zu können, müsste man als Anwender die IP-Adressen der kontaktierten Server kennen. Was aber nicht die Regel ist.

Ablauf einer Namensauflösung mit DNS (DNS-Abfrage)

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen der rekursiven und der iterativen Namensauflösung. Einer der beiden Abfragetypen wird zusammen mit dem Domain-Namen von einem beliebigen Host an den zuständigen Resolver bzw. DNS-Server übermittelt.
Wie genau der Ablauf der Namensauflösung (rekursiv oder iterativ) erfolgt, kann im Vorfeld nicht bestimmt werden. Es kommt darauf an, wie der Nameserver reagiert, der einen DNS-Request bekommt.

Rekursion

Rekursive DNS-Abfrage

Der Client übergibt seinen DNS-Request an seinen zuständigen Resolver (1.). Wenn dieser den Domain-Namen nicht auflösen kann, dann würde er bei einer rekursiven Namensauflösung weitere DNS-Server befragen (2.), bis der Domain-Name aufgelöst ist (3.) und die Antwort an den Client zurückliefern (4.). Der Resolver würde in dem Fall als Stellvertreter (Proxy) für den Client arbeiten. Der Client würde die erhaltene IP-Adresse an das Anwendungsprogramm übergeben.

Iteration

Iterative DNS-Abfrage

Die iterative Namensauflösung erfolgt meist zwischen DNS-Servern. Die meisten Clients und Resolver können damit nicht umgehen.
Der zuständige DNS-Server übergibt seinen DNS-Request an einen in der Hierarchie höher stehenden DNS-Server (1.). Der beantwortet den DNS-Request mit einem Verweis auf andere Nameserver (2.), die den Namen auflösen können (z. B. autoritative Nameserver). Der DNS-Server muss sich dann um einen erneuten DNS-Request kümmern (3.), bis der Domain-Name vollständig aufgelöst ist (4.).

DNS-Protokoll

DNS ist auf der Anwendungsschicht des OSI-Schichtenmodells angeordnet. Deshalb nutzt es zur Übertragung TCP und UDP auf dem Port 53. In der Regel verwendet der Resolver das UDP-Protokoll. Wenn die Antwort größer als 512 Byte ist, werden nur 512 Byte übertragen. Anschließend muss der Resolver seine Anfrage noch mal über TCP wiederholen, damit die Antwort in mehreren Segmenten aufgeteilt werden kann. Der Datenaustausch zwischen dem Primary und Secondary DNS-Server wird ausschließlich mit TCP geregelt.

OpenDNS

OpenDNS ist ein kostenloser Dienst, der DNS-Abfragen beantwortet. OpenDNS bietet Auflösung von DNS-Namen für Privatpersonen und Firmen an. Es handelt sich dabei um eine Alternative zur Nutzung des DNS-Servers des eigenen Internet Service Providers (ISP).

DNSSEC

In der regulären Kommunikation zwischen einem DNS-Client und DNS-Server ist es nicht vorgesehen, die Kommunikation zu verschlüsseln oder zu prüfen, ob ein DNS-Response von einem vertrauenswürdigen DNS-Server stammt. Hier besteht die Gefahr des DNS-Spoofings. Das heißt, ein Angreifer fängt DNS-Requests ab und beantwortet sie noch vor dem eigentlich kontaktierten DNS-Server.

Mit der Erweiterung DNSSEC gibt es die Möglichkeit zu prüfen, ob ein DNS-Response von einem vertrauenswürdigen DNS-Server stammt und ob der Transport unverfälscht erfolgt ist.

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